
Ein innovatives Transfertool bringt Theorie und Praxis zusammen
„Analytische Praxiserkundung“: Studierende erkunden personalwirtschaftliche Praxisinstrumente mit Tiefgang
Wie lassen sich literaturbezogene Konzepte zur Gestaltung der Personalwirtschaft auf reale Unternehmenssituationen übertragen? Und was lernen Studierende daraus, wenn sie die Praxis nicht nur erleben, sondern systematisch analysieren und bewerten? Diesen Fragen widmeten sich die Studierenden im Sommersemester in der Lehrveranstaltung „Personalmanagement für Finanzdienstleister“ im Studiengang Finanzdienstleistungen an der Hochschule Kaiserslautern. Im Zentrum stand dabei das Transfertool „Analytische Praxiserkundung“, ein Instrument, das dazu dient, theoretisches Wissen mit konkreten Praxiserfahrungen zu verknüpfen. Betreut wurden die Studierenden von der Seminarleitung, Prof. Dr. Susanne Bartscher-Finzer und ihren Mitarbeiterinnen Caroline Müller und Laura Gentes.
Mit dem strukturierten Ansatz des Transfertools untersuchten die Studierenden die personalwirtschaftlichen Instrumente Integrationsmaßnahmen, Patensysteme und Zielvereinbarungen. Ziel war es, nicht nur „die Theorie“ zu den Gestaltungsansätzen zu verstehen, sondern außerdem zu lernen, diese im Unternehmenskontext anzuwenden und kritisch zu reflektieren.
Ein strukturiertes Vorgehen – von der Theorie zur Handlungsempfehlung
Den Auftakt bildete eine intensive Auseinandersetzung mit der einschlägigen Fachliteratur. Die Studierenden eigneten sich ein vertieftes und differenziertes Verständnis ihres jeweiligen Themas an und machten sich mit typischen Gestaltungsformen sowie möglichen Wirkungen des jeweiligen Instruments vertraut.
Ein zentrales Element des Projekts waren die am Transfertool ausgerichteten Experteninterviews, die die Studierenden mit Verantwortlichen aus vier Banken – Kreissparkasse Kusel, Sparkasse Neuwied, Kreissparkasse Mayen und Kreissparkasse St. Wendel – führten und somit einen Einblick in die derzeitige Praxis erhielten. Anschließend diente das Transfertool dazu, das angeeignete Wissen gezielt auf die spezifischen Rahmenbedingungen der Praxispartner (duale Ausbildungsunternehmen) zu übertragen. Dabei wurde die derzeitige Ausgestaltung analysiert und, davon ausgehend, wurden die erkennbaren positiven und negativen Wirkungen einer näheren Betrachtung unterzogen.
In einem nächsten Schritt erfolgte ein Vergleich der Umsetzungspraxis bei zwei Banken. Anhand der Kategorien des Transfertools wurde, darauf aufbauend, analysiert, welche Gestaltungselemente potenziell gewinnbringend auf das jeweils andere Unternehmen übertragbar wären.
Instrumente | Praxisvergleich | Analyseaspekte |
Patensysteme | Kreissparkasse Kusel Sparkasse Neuwied | – Personalpolitische Besonderheiten – Umsetzung – Ziele – Gestaltungsunterschiede und Wirkungen – Entwicklungspotenziale |
Integrationsmaßnahmen | Kreissparkasse MayenKreissparkasse St. Wendel | |
Zielvereinbarung | Kreissparkasse KuselSparkasse Neuwied |
Den Abschluss bildete eine von den Studierenden konzipierte Lehrveranstaltung, in der sie ihre Ergebnisse präsentierten und zur Diskussion stellten. Diese Veranstaltung bot Raum für Austausch, kritische Reflexion und das gemeinsame Weiterdenken über die Wirksamkeit und Gestaltung der personalwirtschaftlichen Instrumente.
Das Feedback der Studierenden ergab das folgende Bild: Die Mehrheit empfand die Arbeit mit dem Transfertool „Analytische Praxiserkundung“ zunächst als ungewohnt, da sie ein hohes Maß an selbstständigem Denken, aktiver und tiefergehender Auseinandersetzung mit den theoretischen Zusammenhängen und den konkreten Gegebenheiten vor Ort verlangte. Doch gerade dieser Zugang habe sich sehr positiv auf ihr Lernen ausgewirkt.
Bei Interesse an einem Kooperationsprojekt wenden Sie sich an Caroline Müller, caroline.mueller@hs-kl.de
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